Entstanden war das Projekt 2021 nach einer Weihnachtsfeier für die unmittelbaren Nachbarn. Ein Spender stellte dafür in Langa eine Hütte zur Verfügung und richtete sie mit Küchenutensilien ein. Eine Gruppe von Müttern fasste den Mut und ersuchte, diese Hütte zu übernehmen, um darin eine Suppenküche für bedürftige Nachbarn zu führen. Wo anfangs noch fünf Frauen mitgeholfen haben, sind es heute nur noch drei, weil die anderen eine bezahlte Arbeit suchen mussten, um ihre Familien zu ernähren. Es ist eine harte Arbeit bis dann dreimal wöchentlich um die Mittagszeit an die 40 Familien ihre gefüllten Plastikbehälter und eine Packung Toastbrot abholen können. Aufgeben wollen die Verantwortlichen eigentlich nicht, auch wenn sie sich bewusst sind, dass für sie selbst – ausser auch einen warmen Mahlzeit – nichts dabei herausspringt.
Der Verein LANGA möchte dieses aufopfernde Engagement der drei Frauen finanziell unterstützen, damit die Suppenküche weiterhin ein Ort der dringend benötigten Nachbarschaftshilfe bleiben kann. Durch eine Unterstützung werden sich sicher auch zusätzliche Freiwillige melden, weil sie dadurch etwas Kleines für ihre eigenen Notwendigkeiten erwirtschaften können. So kann dieser so wichtige Dienst auf mehrere Schultern verteilt werden.
Mam Fura ist eine alleinstehende Frau, die alles für ihre Familie gibt und hofft, dass sie dafür die zukünftigen Generation freisetzt, die Schule zu besuchen und eine Ausbildung zu machen. Ihr normaler «Arbeitstag» dauert 18 Stunden, vielleicht dann mal weniger, wenn ihre Nichte es nach der Nachtschicht geschafft hat, ihr Kind zu wecken und in die Schule zu schicken. Meist gelingt ihr das nicht, und so sieht sich Mam Fura in der Pflicht, als Babysitterin nicht nur für ihre Enkel, sondern auch für ihre Grossnichte in die Bresche zu springen. So hat sie tagsüber Kinderbetreuung, bevor ihr eigentlicher Verdienst beginnt, der von abends bis nach Mitternacht dauert: Sie präpariert in aufwendigen Arbeitsschritten Ziegenfüsse, die sie für nicht mal einen Franken zum Verkauf anbietet. Bis vor unserem Besuch im März 2024 hatte sie lediglich den Asphaltboden vor ihrer Hütte als Arbeitsfläche und Feuerstelle. Regelmässig hat sie sich die Hände verbrannt beim Präparieren der Delikatessen. Am vorletzten Tag unseres Besuches gelang es uns nach aufwendiger Suche, im Township einen Grill zu kaufen und ihr Geld dazu lassen, damit sie sich auch noch einen gasbetriebenen Brenner anschaffen kann. Durch die neue Infrastruktur geht Mam Fura die Arbeit leichter von der Hand, sie ist sicherer, schneller und effizienter. So ist ihr Arbeitstag von 18 auf 16 Stunden geschrumpft, immerhin ein Anfang für mögliche Veränderung in den komplexen Verhältinssen.
Mam Fura ist nur ein Beispiel von vielen, bei denen der Verein LANGA mit einer kleinen, aber zielgerichteten Unterstützung Menschen freisetzen möchte, aktiv und innovativ in deren eigene, hoffnungsvolle Zukunft zu gehen, die ihrem unmittelbaren Setting entsprechen.
Haben Sie Fragen oder möchten Sie mehr über unsere Arbeit erfahren? Wir freuen uns auf Ihre Nachricht!
Abonnieren Sie unseren Newsletter, um regelmässig Neuigkeiten und Updates über unsere Projekte zu erhalten.
Oelestrasse 1a
8625 Gossau ZH